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Deutsches Staatstheater Temeswar

DSTT lädt zu einem Gespräch über den Freikauf der Rumäniendeutschen während der Diktatur ein

26. April 2022

Das Deutsche Staatstheater Temeswar lädt am 29. April 2022, um 18 Uhr, zu einem Gespräch über den Freikauf eines großen Teils der deutschen Minderheit Rumäniens während der Ceaușescu-Diktatur ein. Die Veranstaltung findet im Temeswarer Projektzentrum, in der Vasile Alecsandri Straße 1 statt. Gäste sind die Filme- und Theatermacherin Carmen Lidia Vidu, die jüngst am DSTT die Aufführung Menschen. Zu verkaufen inszenierte, sowie der Historiker Mădălin Hodor, der als Forscher beim Nationalrat für das Studium der Securitate-Archive tätig ist.

Ausgangspunkt des Gesprächs, zu dem auch Künstler, Forscher, Medienvertreter und Hochschullehrkräfte eingeladen sind, ist die Aufführung Menschen. Zu verkaufen, die die Mittel des Films und der Fotografie mit jenen des Theaters vereint.

Während die Propaganda in der Zeit der Diktatur vor den vermeintlichen Gefahren der freien Welt warnte, verkaufte der rumänische Machthaber Nicolae Ceaușescu mehr als 220.000 Angehörige der deutschen Minderheit der Bundesrepublik Deutschland. Es war der vermutlich größte Menschenhandel des 20. Jahrhunderts. Die Aufführung am DSTT, die auf Aussagen des einstigen Unterhändlers Deutschlands, Dr. Heinz Günther Hüsch, sowie auf Recherchen in den Securitate-Archiven beruht, befasst sich mit den Hintergründen der Ausreise Hunderttausender.

Carmen Lidia Vidu, die bereits 2018 am Deutschen Staatstheater Temeswar inszenierte, nimmt mit Menschen. Zu verkaufen ein schwieriges Thema auf, mit dem sich vor einigen Jahren bereits die Dramatikerin Gianina Cărbunariu und der Filmemacher Răzvan Georgescu (Ein Pass für Deutschland) auseinandersetzten. Im vergangenen Jahr wurde Vidu für ihre Inszenierung Tagebuch Rumänien.1989 mit dem Regiepreis des rumänischen Theaterverbands ausgezeichnet.

Der Historiker Mădălin Hodor ist seit dem Jahr 2000 Mitarbeiter des Nationalrats für das Studium der Securitate-Archive. Er befasste sich unter anderem mit den Einzelheiten des Meetings vom 21. Dezember 1989, das den Sturz Nicolae Ceaușescu einleitete. 2018 veröffentliche er eine Liste zeitgenössischer Persönlichkeiten des rumänischen öffentlichen Lebens, die Mitte der 1980er Jahre dem Geheimdienst Securitate zugearbeitet hatten.

Der Eintritt zu dem Gespräch ist frei.

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