Veranstalter ist das Institut für Gegenwart (IP) und Thema
der Aufführung sind die Wüstenbildung sowie die Entvölkerung der Gegend um den
Berg Caldeirão im Süden Portugals.
Stimmen, die von weither kommen, kennzeichnen die
Tanzvorstellung. Mantero nutzt dabei historisches Filmmaterial des
französischen Ethnologen Michel Giacometti, sie greift darin enthaltene Lieder
auf und interpretiert sie neu, indem sie versucht vergessene Traditionen zu
beleben. Doch auch die Worte des französischen Dramatikers und Dichters Antonin
Artaud und die Verse des französischen Lyrikers Jacques Prévert erhalten hier
Raum. Mittels der bedeutenden musikalischen Sammlung Giacomettis
beleuchtet die Aufführung traditionelle bäuerliche Lebensmuster sowie orale
Kulturen Portugals. Zugleich entstehen Bezüge zu primitiven Kulturen anderer
Kontinente, darunter einiger, die in Südamerika beheimatet sind und die von dem
Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro erforscht wurden.
VERA MANTERO, 1966 in Lissabon geboren, studierte bis zum
Alter von 18 Jahren klassischen Tanz und war mehrere Jahre Mitglied des
Gulbenkian Balletts in Lissabon. Ab 1987 entstanden ihre ersten eigenen
Choreografien. Die portugiesische Kritik wurde auf Mantero im Rahmen der
Bewegung Neuer Portugiesischer Tanz aufmerksam, die sich mit dem postkolonialen
Erbe des Landes auseinandersetzt. Die Gruppe der Choreografen, die dazu gezählt
werden, ist heterogen, gehört jedoch zu der gleichen Generation wie Vera
Mantero an. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1991 mit der
Tanzvorstellung "Perhaps she could dance first and think afterwards"
("Vielleicht sollte sie zuerst tanzen und erst danach denken").
Das Institut für Gegenwart ist eine von Ștefania Ferchedău
und Alina Șerban ins Leben gerufene Plattform, die sich mit Forschung und
künstlerischen Ressourcen im Bereich der visuellen und performativen
Kultur befasst. Im Fokus stehen dabei Künstler und ihre persönliche Geschichte,
zeitlich begrenzte Erfahrungen sowie Formen der Archivierung. Das Institut
analysiert aus einer transnationalen und transkulturellen Perspektive Praktiken
und Situationen von der jüngsten Vergangenheit bis zur Gegenwart.
Die
Aufführung findet in englischer Sprache statt.
Nach
der Vorstellung ist das Publikum zu einem Gespräch mit den Künstlern
eingeladen.
Karten
können hier gekauft werden: https://bit.ly/3sVYJwW
Wir
freuen uns auf Ihren Besuch!