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Deutsches Staatstheater Temeswar

"The Caldeirão Highlanders, Übungen zu einer fiktionalen Anthropologie" im DSTT

30. August 2021

Veranstalter ist das Institut für Gegenwart (IP) und Thema der Aufführung sind die Wüstenbildung sowie die Entvölkerung der Gegend um den Berg Caldeirão im Süden Portugals.

Stimmen, die von weither kommen, kennzeichnen die Tanzvorstellung. Mantero nutzt dabei historisches Filmmaterial des französischen Ethnologen Michel Giacometti, sie greift darin enthaltene Lieder auf und interpretiert sie neu, indem sie versucht vergessene Traditionen zu beleben. Doch auch die Worte des französischen Dramatikers und Dichters Antonin Artaud und die Verse des französischen Lyrikers Jacques Prévert erhalten hier Raum. Mittels der bedeutenden musikalischen Sammlung Giacomettis beleuchtet die Aufführung traditionelle bäuerliche Lebensmuster sowie orale Kulturen Portugals. Zugleich entstehen Bezüge zu primitiven Kulturen anderer Kontinente, darunter einiger, die in Südamerika beheimatet sind und die von dem Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro erforscht wurden.

VERA MANTERO, 1966 in Lissabon geboren, studierte bis zum Alter von 18 Jahren klassischen Tanz und war mehrere Jahre Mitglied des Gulbenkian Balletts in Lissabon. Ab 1987 entstanden ihre ersten eigenen Choreografien. Die portugiesische Kritik wurde auf Mantero im Rahmen der Bewegung Neuer Portugiesischer Tanz aufmerksam, die sich mit dem postkolonialen Erbe des Landes auseinandersetzt. Die Gruppe der Choreografen, die dazu gezählt werden, ist heterogen, gehört jedoch zu der gleichen Generation wie Vera Mantero an. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1991 mit der Tanzvorstellung "Perhaps she could dance first and think afterwards" ("Vielleicht sollte sie zuerst tanzen und erst danach denken").

Das Institut für Gegenwart ist eine von Ștefania Ferchedău und Alina Șerban ins Leben gerufene Plattform, die sich mit Forschung und künstlerischen Ressourcen im Bereich der visuellen und performativen Kultur befasst. Im Fokus stehen dabei Künstler und ihre persönliche Geschichte, zeitlich begrenzte Erfahrungen sowie Formen der Archivierung. Das Institut analysiert aus einer transnationalen und transkulturellen Perspektive Praktiken und Situationen von der jüngsten Vergangenheit bis zur Gegenwart.

Die Aufführung findet in englischer Sprache statt.
Nach der Vorstellung ist das Publikum zu einem Gespräch mit den Künstlern eingeladen.

Karten können hier gekauft werden: https://bit.ly/3sVYJwW

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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