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Deutsches Staatstheater Temeswar

DSTT bietet künftig auch Übertitelungen in englischer Sprache an

4. Februar 2022

Zusammen mit der jüngsten Aufführung, "Leonce und Lena" von Georg Büchner (Inszenierung: Niky Wolcz), bietet das Deutsche Staatstheater Temeswar neben der rumänischen Übertitelung auch eine zweite in englischer Sprache an. Das gilt auch für die Vorstellung "Tagebuch Rumänien. Temeswar" (Konzept und Regie: Carmen Lidia Vidu), die ebenfalls in den kommenden Tagen geplant ist.


Dahinter steht der Wunsch des DSTT, seine Aufführungen einem möglichst breitem Publikum zugänglich zu machen, selbst jenen Zuschauern, denen sowohl die deutsche als auch die rumänische Sprache fremd ist. Diese Bemühungen gehen in die Richtung einer Internationalisierung und einer besseren Wahrnehmung des lokalen und nationalen Kulturangebots in der Öffentlichkeit. Zugleich hat das DSTT das kommende Jahr im Blick, wenn Temeswar den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt tragen wird. Es geht darum, Sprachbarrieren zu überwinden, und neben den treuen sowie den gelegentlichen Zuschauern auch Menschen ins Theater zu locken, die sich aus unterschiedlichen Gründen bisher dafür nicht entscheiden konnten.


Nicht nur in diesem Monat, dem Februar, auch künftig werden bis auf wenige Ausnahmen alle Aufführungen des Deutschen Staatstheaters Temeswar auch in englischer Sprache übertitelt.



"Tagebuch Rumänien. Temeswar", am 6. Februar 2022, um 19.30 Uhr (Tickets: https://bit.ly/3GloDzj)


Die Vorstellung ist ein multidisziplinäres Projekt, das Film, Fotografie und Theater vereint. Anhand einer Reihe von unzensierten Bekenntnissen entsteht ein Bild unterschiedlicher Lebensentwürfe und Erfahrungen im urbanen Milieu. Der Theaterabend stützt sich dabei auf die stark autobiografisch gefärbten Berichte der sechs Darstellerinnen, die Rückschau auf den Ort ihrer Herkunft halten, sich der Rolle ihrer Eltern und der Freunde in ihrem Leben erinnern. Zum Vorschein kommen dabei soziale und künstlerische Erfahrungen, von dem unmittelbaren Lebensumfeld bewirkte Veränderungen, ja sogar Umbrüche. Die Skala dieser Erfahrungen umfasst Momente des Glücks sowie des Leids, Momente der Entfremdung sowie der Rückkehr zu sich selbst, Traumata, Erfolge und Rückschläge.


Leonce und Lena, am 10. und am 13. Februar, um 19.30 Uhr (Tickets: https://bit.ly/3GovRCE und hier: https://bit.ly/3KZK1xA). Nach der Aufführung am 13. Februar lädt das DSTT auch zu einem Publikumsgespräch ein.


"Leonce und Lena", die melancholische Komödie über zwei junge, unbehauste Leute, galt lange als misslungen. Bemängelt wurden die Handlungsarmut und dass Elemente des klassischen Aufbaus fehlten. Die Schwierigkeiten mit sich selbst, wie sie Leonce äußert - "O wer einmal jemand Anderes sein könnte. Nur ne Minute lang" - der Überdruss am Dasein, der die beiden zu Seelenverwandten macht, widersprachen dem damaligen Menschenbild. Leonce und Lena sind Fremde in einer irrationalen Welt, in der allein Ironie und Selbstironie Trost spenden. Ihre Schwermut ist vielmehr Illusionslosigheit und die Ablehnung jeder idealisierenden Sicht. In der Frage nach der Identität und nach der Sinnhaftigkeit des Lebens, ebenso wie in der uns vertrauten Wahrnehmung der politischen Verhältnisse als einer Groteske, war Büchner seiner Zeit weit voraus. Nur sein früher Tod hat ihn daran gehindert, zum Shakespeare der deutschen Literatur zu werden.

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